Es hat vier Teile, die auch vier unterschiedlichen Liedgattungen entsprechen
und durch fließende Übergänge mit einander verbunden sind. Neu, neu, neu und
wunderschön ist, daß ich nun zum ersten Mal von griechischen Musikern mit
Gitarre und Bouzouki begleitet werde. So zaubern Ioannis Zorpidis und Epaminondas
Ladas den originalen griechischen Klang hervor: einfühlsam, temperamentvoll
und in den richtigen Rhythmen, was für ein Unterhaltungsprogramm,
zu welchem über kleine Strecken auch getanzt werden kann, ja wichtig ist.
1.
Für den Anfang haben wir fröhliche Volkslieder ausgesucht. Sie besingen
die Liebe, die Sehnsucht und sogar die Arbeit voller Zuversicht und Lebenslust.
Der beschwingte 7/4 und 5/4-Takt lassen uns in der leichten Unregelmäßigkeit kleiner
Meereswellen mitwippen. Strand, Meer, Boot - alles glänzt, glitzert und funkelt
vor lauter Sonne und Erwartung.
2.
Anders bei unseren, für dieses Programm ausgewählten Theodorakis-Liedern.
Zwar ist noch alles da: Meer, Sonne, Strand - aber nun sind diese Motive bereits
mit Lebenserfahrung getränkt. Es sind Gedichte zeitgenössischer Autoren, die
Theodorakis vertonte. Rhythmisch und harmonisch stärker an der mitteleuropäischen
Musik orientiert, geht in diesen Liedern die zuversichtliche Naivität
der vorangegangenen Volkslieder in komplexere Betrachtungen des Lebens über.
3.
In unserer Auswahl der nun folgenden Rebetika im schweren 9/8-Rhythmus
steigen wir ab in Trauer und Schmerz. Der Tod ist nahe. Die Musik, das Lied
ein Mittel,ihm entgegenzutreten. Selbst im Gefängnis läßt sich "der Sohn
der Falkin" nicht besiegen.
4.
Der Abend kündigt die Nacht an. Die Liebe, die Erotik führt uns zurück ins
Leben. Eine schöne Frau tanzt einen schleppenden Ziftedeli, ein Mädchen
macht mit ihrem Liebsten einen Spaziergang zum Mond, die Lichter der
Stadt verlöschen und das Leben selbst wird unsere Tränen trocknen. So
verspricht es uns ein letztes Lied, das der Gattung der Laika, einer Art
griechischer Chansons entspricht.
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